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Kurzmeldungen

Falsche Nummern

Aufgrund eines technischen Defektes wurden im amerikanischen SkyTel Funkruf-Netz an mehr als 100000 Kunden falsche Rückruf-Nachrichten gesandt. Das Problem verschlimmerte sich, als einige gewissenhafte Teilnehmer die Nachricht beantworteten und ihre derzeitigen Telefonnummern hinterließen, so daß derjenige, der ihnen die Funkruf-Nachricht geschickt hatte, sie dort erreichen konnte.

Als Folge kam es zu einer 26 Minuten dauernden schwerwiegenden überlastung des Telefonnetzes, da nun Tausende Sky-Tel-Kunden versuchten, diese Nummern zu wählen. Anscheinend hatte das ganze Unglück seinen Anfang genommen, als ein Kunde, der eine neue PIN-Nummer ("personal identification number") angefordert hatte, versehentlich eine geheime PIN-Nummer erhielt, die das Unternehmen normalerweise dazu benutzt, Informationen ihres Dow Jones-Nachrichtendienstes an etwa 100000 Abonnenten zu senden. Die siebenstellige PIN-Nummer, die wie eine Telefonnummer aussieht, wurde dann an alle Dow Jones-Abonnenten übertragen, von denen viele die Nummer als örtliche Telefonnummer ansahen und anzuwählen versuchten. Andere erkannten die Nummer als PIN-Nummer und riefen SkyTel an, um die tatsächliche Telefonnummer des vermeintlichen "Anrufers" zu erhalten, und verstopften so die Leitungen zu SkyTel. "Zum ersten Mal in der Geschichte unseres bundesweiten Rufdienstes hatten wir eine Unregelmäßigkeit in der Datenbank, die die fehlerhaften Funkmeldungen an unsere Kunden verursachte," sagte ein Sprecher von SkyTels Muttergesellschaft MTel, die sich für den Vorfall entschuldigte.

Zitiert aus Wall Street Journal, 10. Januar 1997
frank@ccc.de

 

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